Stadtrundgang, Konzert und Filmvorführung laden interessierte Menschen ein.

Am 16. Juli um 16:00 Uhr gibt es im Zentrum der Kreisstadt eine Premiere. Leonie Hänsel, Hannah Heinert, Bruno Pelz, Milli Wagner vom Heinrich-Böll-Gymnasium laden zum ersten öffentlichen Rundgang „Jüdisches Erbe in Saalfeld“ ein. Diesen haben sie in den vergangenen Monaten im Rahmen ihrer Seminarfacharbeit erarbeitet. Er umfasst insgesamt 18 Stationen und kann bereits heute auf der Internetseite der Stadt abgerufen werden. Neben Texten und historischen Bildern enthält er auch Audiobeiträge zum Thema. Unterstützt wurden die Schülerinnen und Schüler bei ihrer Arbeit u.a. durch die Autorin Sabine Bujack, das SRB-Bürgerradio, die Feengrotten GmbH, die Stadtverwaltung Saalfeld, die einheimischen Firmen Batix und Kröckel sowie die Partnerschaft für Demokratie Saalfeld-Rudolstadt. Der Stadtrundgang startet vor dem Bürger- und Behördenhaus „Roter Hirsch“ am Markt 6 und endet am ehemaligen Schuhhaus Bober in der Blankenburger Straße, gegenüber der Johanneskirche. In dieser wird im Anschluss ab 18:30 Uhr ein Konzert des jüdischen Musikers Dany Bober zu erleben sein. Dany Bober ist der Sohn des ehemaligen Inhabers des Schuhgeschäfts. Seine Familie musste Anfang der 1930er Jahre vor den Nationalsozialisten fliehen. Er selbst wurde 1948 in Israel geboren und remigrierte 1956 nach Frankfurt am Main. Bei seinem Konzert wird er die vielfältige jüdische Musikkultur mit Liedern, Berichten, Mundartgedichten und Humor in einem kurzweiligen und gleichzeitig informativen Kulturabend zum Ausdruck bringen. Dany Bober orientiert sich mit diesem Format an der Tradition des Features, das auf den Kleinkunstbühnen der Weimarer Republik große Beliebtheit fand.

Die dritte Veranstaltung findet in Form einer Filmvorführung am 19. Juli um 19:00 Uhr in der Rudolstädter Stadtbibliothek statt. Arkadij Khaet (Regie) und Merle Teresa Kirchhoff (Drehbuch) zeigen dort ihren Film „Masel Tov Cocktail“ und laden anschließend zum Gespräch ein. Im Mittelpunkt des Films steht die Geschichte des 16-jährigen Juden Dima, dessen Eltern in den 1990er Jahren als Kontingentflüchtlinge in den Ruhrpott kamen. Diese wird rasanter, unterhaltsamer, witziger und auch informativer Form erzählt. In 30 Minuten begegnet Dima verschiedenen Entsprechungen der deutschen Mehrheitsgesellschaft mit ihren Vorurteilen gegenüber und Ansprüchen an Juden und Jüdinnen heute. Die Zuschauerinnen und Zuschauer können also nicht nur etwas über gegenwärtige jüdische Perspektiven lernen, sondern im besten Fall auch etwas über sich selbst.

Die Veranstaltungen werden vom Kulturrat Thüringen e.V.  im Rahmen des Themenjahrs „9 Jahr-hunderte jüdisches Leben in Thüringen“ organisiert. Aufgrund der Förderung durch das Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport und dem Thüringer Landesprogramm für Demokratie, Toleranz und Weltoffenheit DENK BUNT sowie die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen können sie kostenlos besucht werden.

Übersicht:

Freitag, 16.07.2021 (16:00 Uhr) Thematischer Stadtrundgang „Jüdisches Erbe in Saalfeld“, Treffpunkt: Bürger- und Behördenhaus „Roter Hirsch“, Markt 6
https://www.saalfeld-tourismus.de/Sehen-und-Erleben/Stadtfuehrungen/juedisches_erbe/

Freitag, 16.07.2021 (18:30 Uhr) Konzert „Jüdische Zeitreise“ mit Dany Bober,
Johanneskirche Saalfeld, Kirchplatz 3

Montag, 19.07.2021 (19:00 Uhr) Filmvorführung und Gespräch „Masel Tov Cocktail“
Stadtbibliothek Rudolstadt, Schulplatz 13

Veranstaltungsplakat zum Download: