Jeder kann mitmachen und ein Zeichen für gesellschaftlichen Zusammenhalt setzen – Einfach Plakat abholen und aufhängen!
Was dahinter steckt, erfahren Sie hier!
Mit der neuen Kampagne „Weil wir uns brauchen!“ möchte die Partnerschaft für Demokratie Saalfeld-Rudolstadt ein Zeichen für demokratische Grundwerte und mehr gesellschaftlichen Zusammenhalt setzen. Dazu wurden zehn zivilgesellschaftlich und ehrenamtlich engagierte Menschen aus der Region auf Plakaten porträtiert und mit einem persönlichen Statement dargestellt. Ziel der Aktion ist es, Menschen, die sich für die Demokratie einsetzen, ein Gesicht zu geben, gesellschaftliches Engagement zu fördern und sich gleichzeitig für eine solidarische Gemeinschaft und ein intaktes Miteinander einzusetzen.
Wir wollen aufrütteln!
Sebastian Heuchel, von der Fach- und Koordinierungsstelle der lokalen Partnerschaft für Demokratie Saalfeld-Rudolstadt, zeigt sich überzeugt: „Weil wir uns brauchen!“ soll aufrütteln, irritieren, provozieren und zum Nachdenken anregen. Es gibt viele Menschen, die sich wieder ein stärkeres Miteinander in unserer Gesellschaft wünschen. Daher finde ich es großartig, dass es uns gelungen ist, so viele Akteure an der Projektumsetzung zu beteiligen. Die Kampagne hält aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen den Spiegel vor und soll Beitrag zu einem Diskurs sein, über die Frage in was für einer Gesellschaft wir leben wollen.“
Ein großes Beteiligungsprojekt
„Weil wir uns brauchen!“ war von Beginn an als Beteiligungsprojekt angelegt. Die Motive der Plakatkampagne wurden von den Mitgliedern des Saalfelder Fotostammtisch e.V. in enger Zusammenarbeit mit den Modellen entwickelt, inszeniert und abgelichtet. Die Layout-Gestaltung der Plakate übernahm Ida Wallnisch aus dem Jugendforum Saalfeld-Rudolstadt.
Vorbild und Inspiration für Andere
Zusätzlich wird die Aktion vom Landkreis Saalfeld-Rudolstadt und den Städten Bad Blankenburg, Rudolstadt und Saalfeld aktiv unterstützt. „Projekte, die den Zusammenhalt untereinander fördern und damit letztendlich auch die Demokratie stärken, sind wichtig für unsere Gesellschaft. Wer etwas gemeinsam tut, lernt den Anderen kennen und verstehen. Es ist schön, dass wir so viele aktive Menschen im Landkreis haben und den Mitwirkenden an diesem Projekt bin ich sehr dankbar, dass sie für diese Idee Gesicht zeigen.“, so Landrat Marko Wolfram.
Die großen Herausforderungen unserer Zeit gemeinsam bewältigen
Der Titel der Aktion „Weil wir uns brauchen!“ veranschaulicht, dass das Miteinander und der Zusammenhalt in unserer Gesellschaft, insbesondere in Krisenzeiten, die Basis dafür ist, dass wir die großen Herausforderungen unserer Zeit gemeinsam bewältigen können. Gleichzeitig ist es ein Aufruf an alle, sich gesellschaftlich zu engagieren und für andere stark zu machen.
Einsatz von finanziellen Mitteln
Für die Umsetzung der Kampagne wurden rund 6.000,00 Euro aus dem „Fonds für Öffentlichkeitsarbeit, Partizipation, Vernetzung und Coaching sowie zur Erstellung einer Situations- und Ressourcenanalyse“ der lokalen Partnerschaft für Demokratie Saalfeld-Rudolstadt zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus beteiligte sich die Diakonie Mitteldeutschland im Rahmen des Projektes „Demokratie gewinnt! In Sachsen-Anhalt und Thüringen“ mit 750,00 Euro an dem Vorhaben.
Kampagne zeitlich unbegrenzt – Bringen Sie die Plakate unter die Leute!
Die Aktion ist zeitlich nicht begrenzt. Damit die Plakate eine möglichst große Verbreitung im öffentlichen Raum finden, laden wir alle Interessierte herzlich dazu ein die Plakate bei sich aufzuhängen. Neben Schulen und Öffentlichen Einrichtungen könnten das u.a. Unternehmen, Ladengeschäfte, Praxen, Vereinsräumlichkeiten oder Beratungsstellen sein. Erhältlich sind die Plakate im Saalfelder Zukunftsladen (Friedensstraße 3).
Wer sind die Menschen hinter der Kampagne?
Es gibt in der Region eine Vielzahl von Menschen, die sich zivilgesellschaftlich und ehrenamtlich engagieren. Menschen, die sich tagtäglich aufmachen, um etwas für andere und für unsere Region zu tun. Dadurch unterstützen sie nicht nur ihre Mitmenschen, sondern übernehmen Verantwortung, gestalten die Zukunft und sorgen dafür, dass unser Landkreis lebenswert bleibt.
„Weil wir uns brauchen!“ zeigt stellvertretend für die Vielzahl von Engagierten zehn Frauen und Männer, die mit Optimismus in die Zukunft blicken, das Miteinander schätzen, sich aktiv für demokratische Grundwerte einsetzen und mit einem klaren Statement Haltung zeigen.
Wenn der Fokus auf den Problemen liegt, schadet das unserer Gesellschaft
Denn aktuelle gesellschaftliche Debatten werden häufig problemorientiert geführt. Es wird vor allem das betont, was nicht funktioniert oder schlecht läuft. Dabei steht oft die Empörung und nicht die sachliche Auseinandersetzung im Mittelpunkt. Verantwortung wird abgegeben und vermeintlich Schuldige benannt. Leider bringt uns dies in Anbetracht der enormen Herausforderungen die vor uns liegen nicht voran, sondern sorgt dafür, dass sich bestimmte Positionen verhärten und die Diskussions- und Debattenkultur weiter leidet. Das schadet nicht nur unserer Demokratie, sondern unser Gesellschaft insgesamt.
Lieber chancenorientiert leben und diskutieren
Stattdessen wollen wir Diskussionen chancenorientiert führen. Unsere Kampagne „Weil wir uns brauchen!“ will Impulsgeber sein und vor allem die positiven Seiten unserer Gesellschaft betonen. Sie will zeigen, dass es auch anders geht und es jeder von uns selbst in der Hand hat, etwas zum Besseren zu verändern. Die meisten von uns wünschen sich eine intakte, solidarische Gesellschaft und legen großen Wert auf ein funktionierendes Miteinander. Aber tun wir auch wirklich etwas dafür? „Weil wir uns brauchen!“ soll aufrütteln, irritieren, provozieren und zum Nachdenken anregen. Die Kampagne hält uns den Spiegel vor und soll Beitrag sein, zu einem Diskurs über die Frage in was für einer Gesellschaft wir leben wollen.
Die Stärke einer Gesellschaft liegt im Miteinander und nicht im Gegeneinander
Ist es das Materielle, was uns zufrieden stellt und glücklich macht oder sind es nicht vielmehr der Kontakt und der Austausch mit anderen Menschen? Sind es nicht die Wertschätzung, die wir erfahren, wenn wir anderen helfen oder die Genugtuung, wenn wir durch unser Handeln etwas erreichen?
Die Stärke einer Gesellschaft liegt im Miteinander und nicht im Gegeneinander!
Ein Aufruf an alle: Macht mit!
Der Claim der Kampagne „Weil wir uns brauchen!“ ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Miteinander und der Zusammenhalt in unsrer Gesellschaft, insbesondere in Krisenzeiten, die Basis dafür ist, dass wir die großen Herausforderungen unserer Zeit bewältigen können. Gleichzeitig ist es ein Aufruf an alle, sich gesellschaftlich zu engagieren und für andere stark zu machen. Nicht nur der demografische Wandel, auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben dem Engagement und dem Ehrenamt in unserer Region in den vergangenen Jahren stark zugesetzt.
Die Kampagne als Reaktion auf die lauten Stimmen der Destabilisierung
Die Kampagne ist aber auch eine Reaktion auf die Kräfte, die die momentane Situation für sich ausnutzen, um die Menschen weiter zu verunsichern, mit dem Ziel unsere freiheitliche demokratische Gesellschaft zu destabilisieren. Diese Kräfte sind zwar laut und wahrnehmbar, haben aber nicht den Anspruch sich konstruktiv an der Suche nach Lösungen zu beteiligen.
Wem Sie bei dieser Kampagne begegnen:
Vivien Riedel (Zuhören)
Carolin Herzog (Tellerrand)
Matthias Jahn (Zukunft)
Martin Modes (Vergangenheit)
Krisen lösen statt beschwören:
Auf dem Plakat ist Frederike Fischer aus Saalfeld zu sehen. Aktuell macht sich eine Ausbildung zur Pflegefachfrau. Sie engagiert sich ehrenamtlich u.a. in der Jugendarbeit und beim SRB-Bürgerradio, wo sie einen eigenen Pflege-Podcast produziert. Ach ja und ein Buch hat sie auch schon geschrieben.
Inszeniert und fotografiert hat das Motiv Sven Lemnitzer. Er lebt in Probstzella, ist Hobbyfotograf und gern sportlich aktiv. Sven arbeitet als IT-Spezialist in einem mittelständischen Unternehmen. Er ist zudem im Vorstand des Probstzellaer SV sowie im Saalfelder Fotostammtisch aktiv.
Die beiden haben sich erst im Rahmen des Projektes kennengelernt. Zum Motiv ist es gekommen, weil Frederike bei ihren Online-Aktionen als Hexe auftritt und Hexen auch mit Beschwörung in Verbindung gebracht werden können. Das Seil mit dem Knoten soll symbolisch die Krisen darstellen, die zu lösen sind, wie man auch Knoten lösen kann. Der Zauberstab und der Nebel sollen den Effekt der Beschwörung verstärken. Entstanden ist die Aufnahme in den Sandbergen bei Remschütz.
Mit ihrem Statement möchte Frederike darauf aufmerksam machen, dass es manchmal einen Perspektivwechsel braucht, um eine Lösung zu finden. Es geht nicht darum unentwegt an seinem Ende zu ziehen, sondern sich auch mal in die andere Position hineinzuversetzen. Es ist nicht einfach alles unter einen Hut zu bekommen, aber bei unserer Vielfalt, sollte es einfach sein den Raum für Gemeinschaft, Gespräche und Lösungen zu finden. Nur gemeinsam werden wir etwas bewirken können.“
Ausreden lassen fetzt, Ausreden suchen nicht.
Auf dem Plakat ist Christin Ludwig aus Bad Blankenburg zu sehen. Sie leitet in Rudolstadt einen Kindergarten, der in den vergangenen Jahren aus einer Elterninitiative heraus entstanden ist. Christin hat in den vergangenen Jahren bereits viele Ehrenämter ausgeführt. So war sie u.a. viele Jahre Mitglied im Jugendnetzwerk Bad Blankenburg, welches sich z.B. für die Jungleweek verantwortlich zeichnete. Auch saß sie schon im Stadtrat der Fröbelstadt und war dort Vorsitzende des Sozialausschusses. Christin hat zudem eine Ausbildung zur Beraterin für demokratische Prozesse absolviert. Hinter der Kamera stand dieses Mal Rajko Gora. Der Rudolstädter entdeckte seine Leidenschaft für die Fotografie bereits vor Jahrzehnten in Fernost und vertieft sie seitdem u.a. durch sein Engagement im Saalfelder Fotostammtisch. Rajko, der in seiner Freizeit gern gemeinsam mit seinem Hund die Natur rund um die Schillerstadt erkundet, liebt es Menschen zu fotografieren. Daher war er sofort dabei, als er von der geplanten Kampagne hörte. Für Christin ist es wichtig Demokratie als Lebens- und Gesellschaftsform zu begreifen. Sie möchte die Kinder darin unterstützen sich für die eigenen Belange und die der Gemeinschaft zuständig zu fühlen und Kompetenzen zu entwickeln, sich konstruktiv streiten zu können. Christin ist davon überzeugt, dass die Grundlagen für ein späteres zivilgesellschaftliches und nachhaltiges Handeln bereits im Kindergarten gelegt werden. Hier lernen sie von Beginn an, dass ihre Stimme etwas zählt und das man Dinge nur im – miteinander Sprechen- und dem Anderen zuhören bewegen kann.
Katja Wisotzki (Katzenbilder)
Daniela Jahn (Langeweile)
Lieber einen kühlen Kopf bewahren, denn heiße Luft beschleunigt den Klimawandel:
Zu sehen ist Denis Eichhorn, kurz vor dem Empfang einer „Wassermöwe“. Der Saalfelder ist Risiko- und Versicherungskoordinator und in dieser Funktion u.a. Mitglied im Thüringer Gewässerbeirat sowie in diversen Umweltausschüssen aktiv. In seiner Freizeit macht Denis gern Theater, nicht zu Hause, sondern bei den Druidensteinern in Oberloquitz. Hinter der Kamera stand Katja Wisotzki aus Bodelwitz. Seit mehr als 20 Jahren ist die passionierte Fotografin auf der Suche nach interessanten Motiven. Ihr Herz gehört der Tierfotografie, sodass es lediglich 20-30 Versuche brauchte, bis die „Wassermöwe“ perfekt getroffen wurde. Katja ist in ihrer Freizeit in zwei Fotovereinen aktiv und kümmert sich ehrenamtlich um streunende Katzen. Entstanden ist die Aufnahme in der Nähe von Denis Arbeit am Fuße der Talsperre Eichicht. Bei der Wahl des Statements war ihm wichtig, hervorzuheben, dass es kritische Diskussionen braucht, um voranzukommen und gute Lösungen für die Herausforderungen unserer Zeit zu finden. Einseitige Betrachtungsweisen und engstirnige, hitzig geführte Debatten führen dabei nicht zum Ziel. Vielmehr ist es wichtig offen aufeinander zuzugehen, vielfältige Meinungen anzuhören und sachliche und fachliche Auseinandersetzungen zu führen. Die Betrachtung verschiedener Blickwinkel erweitert nicht nur den eigenen Horizont, sondern bringt einen auch auf Gedanken, auf die man von allein nicht gekommen wäre. Für diese Botschaft hat er sich auch gern mal „nass“ machen lassen.
Uwe Arnhold (Respekt)
Hintergrund: Die Demokratische Gesellschaft unter Druck
Unsere demokratische Gesellschaft steht mächtig unter Druck. Kriegerische Auseinandersetzungen, globale Krisen wie die Corona-Pandemie, der Klimawandel, das Artensterben, knapper werdende Ressourcen und die daraus resultierende Energiefrage sowie weltweite Megatrends wie Digitalisierung, Migration oder Urbanisierung haben mittlerweile spürbare Auswirkungen auf uns alle.
Eine verunsicherte Gesellschaft erlebt einen grundlegenden Epochenwechsel
Diese Entwicklungen sind sehr komplex und hängen unmittelbar miteinander zusammen. Sie führen zu starken Verunsicherungen und lassen viele von uns pessimistisch in die Zukunft blicken. Die Menschheit befindet sich aktuell in einem grundlegenden Epochenwechsel, der unsere bisherigen Leben auf den Kopf stellen wird. Dieser lässt sich zwar nicht aufhalten aber sein Ausgang ist noch völlig offen.
Die Zukunft ist offen – und wir können sie gestalten
Das ist eine gute Nachricht, denn unsere Demokratie eröffnet jedem von uns die Möglichkeit und Chance aktiv und gestaltend in diesen Prozess einzugreifen. Es ist verständlich und nur allzu menschlich, dass wir Veränderungen und neuen Entwicklungen erst einmal skeptisch gegenüberstehen und gern das Bekannte und vermeintlich Bewährte erhalten wollen. Auch ist es unbedingt notwendig, dass wir die beschriebenen Veränderungen kritisch begleiten, um Fehlentwicklungen frühzeitig erkennen und korrigieren zu können.
Unsere Zukunft kann friedlicher, gerechter, sozialer und ökologischer sein
Was uns allerdings nicht weiterbringt ist, den Kopf in den Sand zu stecken. Vielmehr ist es notwendig, dass wir in diesem Epochenwechsel eine große Chance erkennen. Sowohl die Kriege als auch die Krisen und Megatrends sind Resultate menschlichen Handelns. Wir haben es also selbst in der Hand, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen, um eine bessere Zukunft für uns alle zu gestalten, die friedlicher, gerechter, sozialer und ökologischer ist.
Individuell und lokal handeln – global denken
Die genannten Herausforderungen werden sich nur global bewältigen lassen, nur dann, wenn die Menschheit zusammenfindet und an einem Strang zieht. Die Lösungsfindung beginnt dabei auf lokaler bzw. regionaler Ebene. Jeder Mensch ist Teil davon. Die Welt ist vielfältig und komplex. Einfache bzw. standardisierte Lösungen gibt es nicht. Es braucht individuelle Konzepte vor Ort, die im Zusammenspiel weltweit Wirkung entfalten können.
Wir alle können zu den Lösungen beitragen – und dürfen es nicht der Politik allein überlassen
Auch die Menschen im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt stehen vor diesen Herausforderungen. Demokratie zeichnet sich durch Meinungsvielfalt und konstruktiven Streit aus. Es braucht eine sachliche Auseinandersetzung mit den bevorstehenden Aufgaben, eine breite Diskussion und eine offene Debatte. Im Austausch der unterschiedlichen Argumente wird gemeinsam an den besten Lösungen und Antworten gearbeitet, die mehrheitsfähig sind und möglichst viele Interessen berücksichtigen. Nicht nur die gewählten Volksvertreter:innen tragen Verantwortung, sondern jeder einzelne von uns.
Ansprechpartner:
Sebastian Heuchel
Lokale Partnerschaft für Demokratie Saalfeld-Rudolstadt
Zukunftsladen
Friedensstraße 3
07318 Saalfeld
mail: zukunftsladen@diakonie-wl.de
fon: 0175-6463975