Einmischen ist angesagt! Das Jugendforum der Partnerschaft für Demokratie soll junge Menschen zusammenbringen und deren Interessen vertreten.

Am 23.05.16 fand ein Gründungsworkshop in Saalfeld-Gorndorf statt.

Im Rahmen der lokalen „Partnerschaft für Demokratie“ (PfD) entsteht im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt ein Jugendforum. Zum Gründungsworkshop kamen Ende Mai 22 Jugendliche aus dem gesamten Kreisgebiet im Jugend- und Stadtteilzentrum Gorndorf zusammen. Während der dreistündigen Veranstaltung erarbeiteten sie gemeinsam Kriterien wonach Ideen und Projekte von Kindern und Jugendlichen in Zukunft unterstützt und gefördert werden sollen.

Anders als ein Jugendparlament welches eine begrenzte Zahl von Mitgliedern hat und für einen bestimmten Zeitraum gewählt wird, ist ein Jugendforum flexibler und steht allen Interessierten offen.

Wie das PfD-Jugendforum im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt aussehen, mit welchen Schwerpunktthemen es sich beschäftigen und nach welchen Regeln es zukünftig arbeiten wird, entscheiden die Jugendlichen selbst. Sie verfügen zudem über einen Jugendfonds mit dem sie Projekte und Maßnahmen anderer Jugendlicher gezielt fördern, und so manchen Traum erfüllen können. Im Jugendfonds stehen pro Jahr mindestens 6000 Euro zur Verfügung.

Bei dem ersten Treffen ging es erst einmal darum, dass sich die Jugendlichen untereinander kennenlernen und an das Thema Jugendforum herangeführt werden. Workshopleiter Johannes Streitberger (Cultures Interactive e.V.) wählte dafür einen praxisnahen Ansatz. Anhand konkreter Projektideen erarbeiteten sich die Jugendlichen in Kleingruppen Kriterien, die ein Projektantrag erfüllen muss, um in den Genuss einer Förderung zu kommen. Bearbeitet wurde u.a. der Projektantrag einer Seminarfachgruppe des Erasmus-Reinhold-Gymnasiums, die sich für ein rassismusfreies Gymasium einsetzt und für entsprechende Bildungsangebote pädagogisches Material benötigt.

Gemeinsam tauschten sich die Jugendlichen anschließend über ihre Ergebnisse aus und einigten sich auf zentrale Vorgaben. Das wichtigste ist, dass die Projektidee überzeugt. So muss ein Bedarf nachgewiesen werden und das Projekt selbst muss gemeinnützig und jugendgerecht sein. Der Antragsteller sollte sich Partner suchen, mit denen er das Projekt umsetzt. Außerdem muss er einen verlässlichen Finanzierungsplan aufstellen. „Bei der Herausarbeitung der Kriterien ist deutlich geworden, dass die Jugendlichen eine genaue Vorstellung davon haben, worauf es beim Projektmanagement ankommt. Sie haben zudem deutlich gezeigt, wo sie ihre Schwerpunkte setzen“, erklärte Johannes Streitberger zufrieden.

Neben dem Schwerpunkt der Projektförderung bietet das Jugendforum jungen Menschen die Möglichkeit sich stärker als bisher in die Belange der Region einzumischen und die Zukunft des Landkreises aktiv mitzugestalten. Dabei lernen sie demokratisches Denken und Handeln und übernehmen Verantwortung für sich und für andere. „Das wichtigste ist, dass die Jugendlichen Spaß bei der Arbeit im Jugendforum haben. Die direkte Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Planungs- und Entscheidungsprozessen ist bislang nur selten gegeben. Insofern bietet die Partnerschaft für Demokratie mit dem Jugendforum die Chance dies endlich zu ändern“, sagte Sebastian Heuchel von der externen Koordinierungsstelle der Partnerschaft für Demokratie. „Ich bin sehr erfreut, dass das Jugendforum heute bereits über zwei Projektanträge von Jugendlichen entschieden hat“, zeigte sich Heuchel mit dem Ergebnis der Veranstaltung zufrieden. Mittlerweile wurde mit den Geldern des PfD-Jugendfonds ein Theaterstück des Jugendclubs in Heiligen unterstützt, der damit das Miteinander der Generationen im Ort fördern möchte. Außerdem bekam der Jugendclub in Unterwirbach Förderung für seinen am letzten Schultag durchgeführten Musikfestivalabend. Unter dem Motto „School of – Rock on“ (SORO) traten am 24.06.16 mehrere Bands und DJs auf. Neben der Schaffung eines attraktiven Freizeitangebots für junge Leute war den Veranstaltern wichtig ein Zeichen für Toleranz und Menschlichkeit zu setzen. Dafür arbeiteten sie eng mit dem Bündnis für Zivilcourage und Menschenrechte zusammen.

Um weitere Informationen zum Jugendforum zu erhalten, können sich Interessierte an willkommen@kreis-slf.de wenden.