Reden ist manchmal Leidenschaft. Leidenschaft, die nicht immer beim anderen ankommt, im Grunde genau wie die Sache mit der Demokratie. Um das Problem zu lösen, dafür gibt es Methoden: Design Thinking ist so eine, die Vera Kämpfer und Clara Niedt vom Impact HUB Berlin gemeinsam mit der Camino Werkstatt in der Orangerie zu Saalfeld vorstellten. Eingeladen zum 2-tägigen Workshop hatte die lokale Partnerschaft Saalfeld-Rudolstadt, die mit Sebastian Heuchel als externer Koordinator vor allem auf die Frage um die Denkorte setzte: „Wie können wir die für andere Menschen öffnen? Ich möchte etwas haben, wo Leute zusammenkommen und man arbeitet, aber eben weniger „verkopft“ ist. Wir brauchen etwas Greifbares.“ Annett Hergeth, Leiterin der AG-Region und Mitglied im Saalleiten e.V. setzt auf das, was bereits vorhanden ist. „Mich interessiert, wie können wir das erhalten, was ist und Neues schaffen?“ Durch Emotion, antwortet einer der Teilnehmer. Gerade von den Denkorten, mittlerweile gibt es fünf davon, und weitere Ortschaften wie Königsee und Bad Blankenburg mit dem Fröbel-Museum zeigen Interesse, könnte ein Funke ausgehen. Ein Funke, der Begeisterung entfacht und andere mitzieht. Und das vor Ort, vor der eigenen Haustür. Denn da, wo Vereinsarbeit stattfindet, ist auch ständiges Miteinander. Trotz der Probleme, trotz des Mangels an Nachwuchs, trotz stressigen Alltags. Und da haben wir sie wieder, die Leidenschaft, sich für den eigenen Ort, ein Freibad oder ein ganzes Schloss einzusetzen. Design Thinking setzt genau hier an: Es ist nicht nur eine Methode, vielmehr auch ein Prozess, dessen Schritte im Alltag miteinfließen, um ins Handeln zu kommen, erklärt Clara Niedt im Interview. Eine Bauanleitung, die kopiert werden darf. Etwas, mit dem sich die Stille in unseren Ortschaften aufbrechen lässt, die trotz des riesigen Engagements spürbar bleibt. Die gilt es zu bremsen. Im Mit- und Füreinander. Und so vergleicht Henry Kreuzmann vom Jugendförderverein das Ende des ersten Workshop-Tages mit einer Daily Soap: „Für heute ist Schluss, man geht nach Hause und muss warten, bis die nächste Folge läuft.“ Und etwas Pause brauchen die Teilnehmer, schließlich finden sie sich am nächsten Tag von diesem ruhigen Platz der Orangerie direkt auf Saalfelds Straßen wieder, wenn es dann heißt, die Methode praktisch auszuprobieren. Eine Bauanleitung, die Spaß macht, das ist es.

Vera Kämpfer vom HUB Impact Berlin moderierte den Workshop