Saalfeld/Probstzella Da sagt mal einer, unsere Jugend interessiert sich nicht für die Region, für Orte, in denen einst deutsche Geschichte in so sichtbarer Nähe stattfand, dass selbst Zugezogene wie Einwohner Bescheid wissen. Ein solcher Ort ist Probstzella. Und von vier Gymnasiasten aus Saalfeld ist die Rede, die in ihrer Ausstellung „Probstzella im Wandel der Zeit“ den einstigen Grenzort einem kritischen Blick unterziehen. „Hier war richtig was los“, schwärmen Kilian und Nathalie im Interview. „Da gab es das E-Werk, das alle mit Strom versorgte, der Anschluss an die Eisenbahn und Rockkonzerte, genau da, wo wir jetzt stehen.“ Und ja, nicht nur der große Saal des Bauhaushotels oder Haus des Volkes, das mit viel Wille und Bewusstsein wiederaufgebaut wurde, beeindruckt durch seine Geschichte. Mit der Eröffnung sind sie wieder da, die Hoffnungen und Träume, Probstzella möge mit der Ausstellung auch einen Teil seiner Vergangenheit beweisen und belebtere Zeiten stünden bevor. Denn Orte wie diese, idyllisch gelegen, mit viel Platz zum Leben und Arbeiten, während im Hintergrund das Haus des Volkes auf dem Hügel thront, sind nicht nur Heimat, sie sind auch kleine Schätze, die es zu entdecken gilt. Einen Schritt, den Grenzort wieder mehr ins Gespräch zu bringen, machten die vier Gymnasiasten des Heinrich-Böll-Gymnasiums mit ihrer Ausstellung „Probstzella im Wandel der Zeit“, die noch die kommenden zwei Wochen im Haus des Volkes zu sehen sein wird, ehe sie dann ins Rathaus und in den Heimat- und Trachtenverein weiterwandert. Auf die Frage hin, weshalb sich die Vier dem Thema Heimat und Ortsgeschichte überhaupt widmeten, antwortet Lena Dobers, dass sie eben vier Freunde wären, die sich gut verstünden und warum nicht etwas Sinnvolles tun, zumal die Ausstellung breite Unterstützung erfuhr. „Außerdem ist es schön, etwas gemeinsam zu machen, ehe es dann zum Studium, oder in die Ausbildung geht“, fügt Leo Taubert hinzu und möchte sich besonders beim Jugendforum Saalfeld-Rudolstadt und allen Unterstützern bedanken. Das Jugendforum als Teil der Lokalen Partnerschaft für Demokratie übrigens, ist offen für genau solche Projektideen.
Ein kleiner Schritt für die Heimat, ein großer Richtung: endlich mal wieder was los hier. So darf es in den Ortschaften voller Geschichte zukünftig weitergehen. Nur den ersten Schritt muss einer machen und sei es, den Zukunftsladen in Saalfeld.