Saalfeld/Schwarzburg Die AG-Region als größtes von der lokalen PfD Saalfeld-Rudolstadt finanzierte Projekt lud zum Impulsabend ins neu errichtete Torhaus des Schwarzburger Schlosses. Den Ort für die Abschlussveranstaltung zu wählen war bewusst, schließlich gehört das Schloss zu jenen Denkorten der Demokratie, die mehr und mehr in unserer Region entstehen dürfen. Annett Hergeth als Koordinatorin zeigt sich immer wieder begeistert, was durch das stete Bemühen vieler Akteure möglich ist: Das Schwarzburger Torhaus und die Ausstellung sind seit der Eröffnung im Mai die Besuchermagneten in der Region, zu der auch das Schloss nächstes Jahr beitragen wird, erklärt Carola Niklas von den Thüringer Schlössern und Gärten nach der Begrüßungsrunde. Und damit ist man gleich mitten im Impulsabend angekommen, zu dem Vertreter der Denkorte, der Stadt Saalfeld, der lokalen Partnerschaft für Demokratie, des Saalfelder Bildungszentrums und Workshop-Interessierte in den Tagungsraum des Torhauses fanden.
Fragen, wie es weitergeht mit der Baustelle Schloss, was geplant ist, beantwortet Niklas mit einem Lächeln: Zwei Räume – der „Emporensaal“ und der „Ahnensaal“ – sollen nutzbar gemacht werden. Das Budget sei zwar knapp, und durch bauliche Herausforderungen auch immer ein Balanceakt, aber dem wolle man sich gern stellen. Man habe zudem starke Partner an der Seite, erklärt Niklas weiter und bezieht damit den Förderverein Schloss Schwarzburg ein, der sich dem Gebäude und seiner Erhaltung schon lange verpflichtet fühlt. Mit der Planung von Audio-Walks sei man vorangekommen; den Besucher erwartet dann eine Art Hörspiel, das sich aufgrund der Arbeiten im Schloss immer wieder verändern wird. Außerdem soll die Schaubaustelle im Sommer 2019 fertig sein, die bewusst die Wunden, die Zerstörung des gesamten Schlossinneren durch die Nazis vor Augen nachdenken lässt. Auch deshalb trägt der Förderverein Schloss Schwarzburg den Titel Denkort der Demokratie im Namen, ist das bürgerliche Engagement, das Bemühen um das Schloss doch nichts anderes als gelebte Demokratie in all ihren Facetten. Annett Hergeth kann dem nur zustimmen, und verweist auf den Katalog: „Lebendige Orte“. Im Frühjahr 2019 herausgegeben, stellt er die Region, den viel beschworenen ländlichen Raum als lebendig, kreativ und zukunftsfähig unter Beweis und will viel Lust auf die eigene Heimat machen. Ein Katalog, der all das bürgerliche Engagement in unseren Ortschaften sichtbar macht und gleichzeitig den Menschen eine Wertschätzung entgegenbringt, die sich um ihre Dörfer, Orte und Stadtteile aktiv bemühen und das meist einzig und allein, weil sie überzeugt sind, dass die eigene Heimat zu gestalten auch mehr Gewinn für alle bringt.
Ein Impulsabend, wie im Torhaus zu Schwarzburg, so schloss die Koordinatorin, darf genau darum auch als solcher genutzt werden: Neben Austausch, Vernetzung und lokaler Spurensuche als Workshop-Angebot sind es vor allem neue Ideen, die 2019 neben den anstehenden Jubiläen unsere Region mit Veranstaltungen und Formatenneuheiten bereichern sollen um zu zeigen: Unsere Heimat ist lebendig, offen und bunt und so wie Veränderungen zur Vielfalt beitragen, darf die Demokratie als zentraler Punkt gern bleiben.