Das größte durch die lokale Partnerschaft für Demokratie (PfD) geförderte Projekt fand im Bad Blankenburger Fröbelsaal Ende Dezember im großen Kreis seine Zuhörer. Eingeladen hatte das Bildungszentrum Saalfeld als Träger, voran Projektkoordinatorin Helena Reingen. Aber ein Denkort für Demokratie? Was soll das sein? Wer braucht das und warum? Nun, die Frage ist nicht leicht zu beantworten, ohne auf die schwindende Zustimmung für Demokratie hinzuweisen, die sich auch in unserer Region zeigt, beziehungsweise nicht zeigt. Also etwas dagegen tun und Demokratie erlebbar gestalten, zum Anfassen, Nachdenken. Sie sollte mehr sein als nur ein Begriff, wobei der Fokus vor allem auf dem ländlichen Raum lag. Die Grundidee eines solchen Denkortes für Demokratie stammte ursprünglich vom Förderverein Schloss Schwarzburg, die nach etlichen Treffen und enger Zusammenarbeit mit den Akteuren in einem Beteiligungsprozess mündete, dessen Ergebnisse in Bad Bankenburg nun präsentiert wurden. Aus dem Denkort Schloss Schwarzburg wurden Denkorte, vier an der Zahl und je nachdem wie und ob sich das Projekt entwickeln wird, darf die Tendenz gern weiter steigen. Über ein Jahr lang beschäftigten sich drei Arbeitsgruppen mit Ideen und feilten an konkreten Umsetzungsplänen für das Schloss in Schwarzburg und die anderen „Denkorte“, wie Lehesten und die Gedenkstätte Laura, Probstzella und demnächst auch Wickersdorf. Zudem wurde das Projektvorhaben von Studenten der Stadt- und Raumplanung der FH Erfurt begleitet, die unter anderen den Tourismus im Blick hatten und einen Entwurf für eine „App ins Schwarzatal“ vorstellten. Und das End-Ergebnis dieses Projekts? Denk- und Probierorte der Demokratie schrittweise aufbauen, vorhandene stärken und zu vernetzen ist eine Aufgabe, die es auch zukünftig anzupacken gilt. Eines jedoch ist sicher: nur gemeinsam, mit den unterschiedlichen Akteuren und Bürgern unserer Region wird die Demokratie wieder zu einer festen Größe, an der es sich auch in stürmischen Zeiten festzuhalten lohnt. Viele kleine Schritte sind bereits getan, nun heißt es, die nächsten zu gehen.